Smart Business Fails: Sanierung und Insolvenz – Warum Abwarten dein größter Fehler sein kann

Krisenmanagement und Turnaround für deutsche, österreichische und schweizer Unternehmen. Professionelle Restrukturierung statt Hoffnung – Führung mit System.

Peter merkte, dass die Umsätze zurückgingen und schob es auf die derzeitige Krise am Markt. Da die Liquidität angespannt war, zahlte er auch einige Rechnungen später als üblich, ohne zu merken, dass dies im Hintergrund sein Rating verschlechterte. Das setzte eine Spirale in Gang.

Erste Lieferanten stellten auf Vorkasse um. Die Bank kündigte seinen Kontokorrentkredit. Neue Aufträge wurden schwieriger, weil Kunden bei der Bonitätsprüfung skeptisch wurden. Was als “vorübergehende Marktschwäche” begann, wurde zum existenzbedrohenden Problem.

Peters Steuerberater zuckte mit den Schultern: “Da kann man halt nichts machen.” Seine Frau fragte jeden Abend: “Wie schlimm ist es wirklich?” Peter log. Auch sich selbst.

Heute weiß Peter: Die Krise war nicht das Problem – sein Nichtstun war es. Hätte er nach den ersten Zahlungsverzögerungen sofort gehandelt, wäre die Spirale durchbrechbar gewesen. Factoring statt verspätete Zahlungen. Finetrading statt Lieferanten verprellen. Einen Plan statt Hoffnung.

“smartbusinessfails hat mir gezeigt, dass Scheitern kein Makel ist – sondern der Anfang von echter Führung. Heute treffe ich mutigere Entscheidungen.”
– Karin, Unternehmerin aus Graz

Viele Geschäftsführer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz kennen das Gefühl: Die Umsätze sinken, das Finanzamt klopft, und das Gespräch mit der Bank fühlt sich an wie ein Besuch beim Zahnarzt – nur ohne Betäubung.

Statt zu handeln, wird gehofft. Gewartet. Geduckt. Doch genau das ist der größte Fehler.

Unternehmenskrisen sind keine Themen, die dich überraschen sollten – und auch keine Themen, für die du dich schämen musst. Sie gehören zur unternehmerischen Realität. Die Frage ist nicht, ob sie auftreten – sondern wie du damit umgehst.

Denkfehler #1: Du wartest auf bessere Zeiten

Wer in der Krise hofft statt handelt, verliert wertvolle Zeit. Viele Firmen, die heute liquidiert werden, wären rettbar gewesen – mit klarem Blick, harter Analyse und einem Plan.

Beispiel aus Bayern: Der Maschinenbauer „Schneider & Sohn” aus Regensburg sah die Aufträge einbrechen. Anstatt einen Berater hinzuzuziehen, hoffte man auf die Messe im Herbst. Drei Monate später war das Konto gesperrt. Ein Investor war interessiert – aber zu spät.

Die Realität: Unternehmenskrisen sind planbar – im Guten wie im Schlechten

Zahlungsunfähigkeit ist kein plötzliches Unglück.

In 90 % der Fälle gibt es klare Vorzeichen:

Rückstände bei Umsatzsteuer oder Sozialversicherungen sind oft erste Warnsignale. Unternehmer nutzen diese “zinslosen Kredite” unbewusst.

Stornierte Kreditlinien oder Kautionsrahmen zeigen: Banken verlieren das Vertrauen. Hier ist schnelles Handeln gefragt.

Verlustbringende Monate ohne Reaktion häufen sich. Viele Führungskräfte hoffen noch auf den “großen Auftrag”.

Verweigerte Lieferantenkredite entstehen, wenn Zahlungsziele überschritten werden. Lieferanten spüren Probleme oft früher als Banken. Stress mit Mitarbeitenden wegen ausbleibender Löhne vergiftet das Arbeitsklima. Loyale Kräfte werden zu Kritikern.

Rechtliche Hinweise:
In Deutschland greift § 15a InsO: Geschäftsleiter müssen binnen 3 Wochen Antrag stellen. Bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung.

In Österreich regelt § 66 IO die Antragspflicht ähnlich.

In der Schweiz greift Art. 725 OR mit anderen Fristen.

Sofortmaßnahmen – Liquidität sichern statt warten

Jetzt geht’s um Stunden – nicht Tage. Wer zögert, verliert Handlungsspielraum. Hier sind konkrete Lösungen:

Finetrading für sofortige Warenbeschaffung: Lieferantenrechnungen finanzieren lassen, um Waren zu bekommen. Liquidität entsteht durch Umsatz, nicht durch Kredite. Du brauchst keine Bank – nur einen Finetrading-Partner.

Factoring verwandelt Forderungen in Cash: Offene Rechnungen verkaufen und sofort Geld erhalten. Keine Bank nötig – nur bonitätsstarke Debitoren. Innerhalb von 24 Stunden hast du 80-90% der Rechnungssumme auf dem Konto.

Sale-and-Lease-back mobilisiert gebundenes Kapital: Maschinen verkaufen und zurückleasen. Das freigesetzte Kapital stabilisiert das Unternehmen. Besonders bei hochwertigen Anlagen eine Option.

Stundungsverhandlungen aktiv führen: Krankenkassen, Lieferanten und Finanzamt akzeptieren oft Ratenzahlungen – wenn du aktiv auf sie zugehst. Schweigen verschlimmert alles.

KfW-Unternehmensfinanzierungen können ergänzend wirken – sofern rechtzeitig beantragt.

Phase 1: Bestandsaufnahme – schonungslos ehrlich

Keine Hoffnung. Keine Schönfärberei. Nur Zahlen. Wer Klarheit schafft, kann handeln. Wer den Kopf in den Sand steckt, sieht das Loch nicht, das größer wird.

Was ist die tatsächliche Liquiditätslücke? Heute, in 30 Tagen, in 60 Tagen? Ohne Schönrechnung. Hol dir ein Excel-Sheet und trag alles ein. Jede Rechnung, jeden Zahlungseingang, jeden Cent.

Was sind deine echten Fixkosten? Inklusive Altschulden und versteckter Verpflichtungen? Miete ist klar. Aber was ist mit den Leasingraten? Den Versicherungen? Den Kreditverbindlichkeiten?

Was ist wirklich profitabel? Welche Bereiche verbrennen nur Geld? Nimm jeden Auftrag der letzten 12 Monate. Rechne ehrlich: Was bleibt nach allen Kosten übrig?

Was wäre sofort zu stoppen? Oder zu verkaufen, um Cash zu generieren? Oft hängen Unternehmer an Dingen, die nur Geld kosten. Sentimentalität ist ein Luxus.

Hol dir in dieser Phase einen externen Blick. Du brauchst jemanden, der nicht betriebsblind ist – und nicht dein Steuerberater, der dir sagt, dass „man da eh nichts mehr machen kann”.

Phase 2: Strategie – was retten, was loslassen?

Wer einfach nur „weitermacht”, rettet nichts. Du brauchst ein Ziel. Eine Route. Und Mut zur Lücke. Eine Strategie bedeutet: Prioritäten setzen.

Welche Produkte oder Bereiche sind tatsächlich profitabel? Nicht auf dem Papier – in der Realität. Mach eine ehrliche Deckungsbeitragsrechnung. Was bleibt übrig nach Material, Personal, Miete anteilig?

Welche Märkte sind noch tragfähig? Wo kämpfst du gegen Windmühlen? Manchmal ist ein Markt einfach tot. Das zuzugeben tut weh, spart aber Geld.

Wo entsteht aktuell echte Wertschöpfung? Was bringt mehr als es kostet? Und wo subsidierst du Verluste mit Gewinnen anderer Bereiche?

Welche Altlasten müssen abgeschnitten werden? Auch wenn es schmerzt. Unrentable Standorte. Verlustbringende Kunden. Teure Verträge.

Beispiel aus der Schweiz:

Die Möbelmanufaktur „B. Rüegg AG” aus St. Gallen stand 2021 vor dem Aus. Ein externer Berater strukturierte das Sortiment, verhandelte mit Lieferanten und verkaufte unrentable Tochterfirmen. Heute wächst das Unternehmen wieder – mit weniger Sortiment, aber mehr Marge.

Phase 3: Umsetzung – ohne Rückfahrkarte

Jetzt ist Schluss mit Warten. Es wird entschieden – nicht diskutiert. Erfolgreiche Restrukturierung braucht Geschwindigkeit, Konsequenz und Kommunikation.

Unprofitable Geschäftsbereiche schließen oder verkaufen. Sentimentalität ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst. Die Nostalgie-Abteilung muss weg, auch wenn sie mal das Herzstück war.

Verträge kündigen oder neu verhandeln. Bestehende Konditionen spiegeln oft nicht die neue Realität wider. Raus aus überteuerten Mietverträgen. Weg von Lieferanten, die dich ausnutzen.

Team klar informieren. Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Halbwahrheiten schaffen Gerüchte. Sag deinen Leuten, was Sache ist. Die meisten wollen helfen, wenn sie wissen, worum es geht.

Digitalisierung als Effizienzhebel nutzen. Automatisierung spart Personal und reduziert Fehler. Was bisher manuell lief, kann oft digitalisiert werden.

Vorsicht: Viele Unternehmer greifen zu schnell zu Stellenabbau – das ist oft nicht der Hebel. Besser: Prozesse analysieren und Verschwendung abbauen.

Phase 4: Kontrolle & Nachjustieren – Turnaround ist ein Prozess

Wer saniert, muss nachhalten. Sind die Maßnahmen wirksam? Stimmt die Liquiditätsplanung noch? Welche neuen Risiken tauchen auf?

Wöchentliche Liquiditätsübersicht führen. Nicht monatlich – wöchentlich. Du willst kein böses Erwachen haben, weil du zu spät gemerkt hast, dass das Geld ausgeht.

Ergebnisse messen, nicht nur Maßnahmen. Was bringt tatsächlich Cash? Viele Aktivitäten fühlen sich produktiv an, bringen aber nichts.

Strategie regelmäßig reflektieren mit einem Sparringspartner außerhalb des Unternehmens. Du brauchst jemanden, der dir unbequeme Fragen stellt.

Externe Kommunikation aktiv gestalten – mit Kunden, Lieferanten und Banken. Schweigen schürt Gerüchte. Offenheit schafft Vertrauen.

Warum dein Steuerberater oft der Falsche ist

Steuerberater sind für Zahlen da – nicht für strategische Restrukturierung. Sie verwalten, was war – nicht, was sein kann. In der Krise brauchst du jemanden, der dein Unternehmen versteht, nicht nur deine Bilanz.

Statt zu sagen „Das ist kompliziert” oder „Da müssen wir erst mal alle Unterlagen prüfen”, brauchst du: Lösungen, Tempo und Mut. Deshalb: Hol dir externe Hilfe, die wirklich hilft.

Beispiel: Michael aus Linz – Restrukturierung mit klarer Kante

Michael führte ein Bauunternehmen mit 20 Mitarbeitenden. Nach einer Großbaustelle mit Zahlungsausfällen geriet die Firma ins Schleudern. Seine Bank kündigte die Linie. Statt abzuwarten, rief Michael einen externen Sanierer. Der stellte auf Factoring um, verkaufte drei Geräte via Sale-and-Lease-Back und kündigte unrentable Kleinbaustellen. Heute ist Michael wieder liquide – und selektiver bei der Auftragswahl.

Was du wirklich brauchst – statt nur Hoffnung

Klarheit: Wie tief ist das Problem? Wo kannst du sofort handeln?

Strategie: Keine Pflaster – sondern einen Plan, der dich stabilisiert.

Sparringspartner: Jemand, der die richtigen Fragen stellt – und nicht kuscht.

Tempo: Entscheidungen. Heute, nicht übermorgen.

❓ Häufige Fragen zu Krisenmanagement und Turnaround

Wie erkenne ich rechtzeitig eine Unternehmenskrise?

Warnsignale sind verzögerte Steuer- oder Sozialversicherungszahlungen, gekündigte Banklinien, monatelange Verluste ohne Gegenmaßnahmen und Schwierigkeiten bei der Mitarbeiterzahlung.

Welche Alternativen gibt es zur klassischen Bankfinanzierung?

Finetrading finanziert Lieferantenrechnungen direkt, Factoring verkauft Forderungen sofort an Dritte, Sale-and-Lease-back wandelt Anlagevermögen in liquide Mittel um.

Unterscheidet sich Krisenmanagement zwischen DACH-Ländern?

Ja erheblich. Deutsche InsO §15a gibt 3 Wochen Frist, österreichische IO §66 ähnliche Regelungen, schweizer OR Art. 725 andere Bestimmungen. Verfahren und Möglichkeiten variieren stark.

Wie lange dauert eine professionelle Unternehmensrestrukturierung?

Eine Restrukturierung dauert typischerweise 6-18 Monate, abhängig von Firmengröße und Krisentiefe. Die ersten 90 Tage sind entscheidend für die Liquiditätsstabilisierung.

Was kostet professionelle Krisenberatung?

Turnaround-Beratung kostet je nach Unternehmensgröße zwischen 5.000-50.000 Euro. Viele Berater arbeiten auch erfolgsabhängig oder gegen Beteiligung am geretteten Firmenwert.

Kann ich während der Restrukturierung weiter Geschäfte machen?

Ja, bei außergerichtlicher Restrukturierung läuft das Geschäft normal weiter. Bei gerichtlichen Verfahren wie Schutzschirmverfahren ebenfalls, aber unter Aufsicht eines vorläufigen Sachwalters.

Was ist der Unterschied zwischen Turnaround und Konkurs?

Turnaround erfolgt vor dem Konkurs zur Krisenabwendung. Konkurs ist das gerichtliche Verfahren bei Zahlungsunfähigkeit. Ziel beider kann die Unternehmensrettung sein, aber Konkurs bedeutet gerichtliche Kontrolle.

Fazit: Eine Restrukturierung ist kein Makel. Sondern unternehmerischer Mut.

Du willst retten, was funktioniert? Neu starten mit System? Dich lösen von lähmender Unsicherheit?

Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Nicht morgen.

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